Erfolgreich verlaufen die Ausbildungen zum Tischler und Metallbauer von unseren beiden ältesten Marvin Kakonge und James Kituuka, die im vorigen Jahr die S6 (vgl. Abitur) erfolgreich abgeschlossen hatten.
Schon bald sind beide fertig mit der praktischen Ausbildung und haben evtl. die Chance von den Betrieben übernommen zu werden. Allerdings gibt es hierfür Voraussetzungen, die ungewöhnlich sind und in einem mitteleuropäischen Sozialstaat ein „no go“ wären: Die Beiden müssen ihre eigenen Elektro-Maschinen und Werkzeuge mitbringen. Das ist natürlich ein Kostenfaktor, der von vielen Menschen nicht gestemmt werden kann. Genauso musste Agandi für die Ausbildungen bezahlen. Es ist nicht etwa umgekehrt, dass der Jugendliche eine kleine Bezahlung erhält! Hierfür konnten die Beiträge der Paten von Marvin und James eingesetzt werden. Da beide täglich nach der Arbeit nachhause gehen, fallen keine Kosten für die Unterkunft an und wir konnten von den Monatsbeiträgen der Paten Einiges sparen, was wir jetzt zum Teil in die Anschaffung der Arbeitsgeräte investieren können. Für Marvin haben wir schon Bohrmaschine, Kreissäge und Stichsäge gekauft. Die Geräte für James fehlen noch. Teilweise „sprengen“ sie jedoch das Budget und wir hoffen auf Einzelspenden, die dafür eingesetzt werden können.
Im letzten Rundbrief hatten wir ja von der Idee des ganzheitlichen Konzepts geschrieben: Die Kinder nicht nach Abschluss der Schule „auf der Straße“ stehen zu lassen, sondern die Ausbildung zu ermöglichen. Das gelingt sehr erfolgreich. Deshalb sollten wir es auch unbedingt ganz zu Ende bringen, indem wir das künftige Leben „unserer“ Jugendlichen soweit sicherstellen. Das heißt, die Geräte sollen angeschafft werden und – wenn es optimal verläuft – sogar eine Werkstatt für Holz- und Metallbau eröffnet werden. Für ein solches Projekt können wir Einzelspenden einsetzen. Dann erweist sich auch die Anschaffung der Arbeitsgeräte auf jeden Fall als sinnvoll!
In Uganda gibt es entlang der Hauptstraßen viele Holz- und Metallbau Geschäfte, besonders an der Entebbe road zwischen Entebbe und Kampala. In diesem Bereich leben auch die Kinder, steht auch unser home. Auffällig ist, dass die Geschäfte zwar unterschiedliche Größen/ Kapazitäten aufweisen, jedoch kaum Unterschiede im Angebot. Was es nirgends gibt und sicher eine lukrative Marktlücke ist: Die Kombination von Metall und Holz im Möbelbau, hier bekannt als „industrial style“ oder „Industriedesign“. Davon habe ich den beiden Jungs Bilder gezeigt und sie waren begeistert. Sie würden es mit enormem Fleiß umsetzen. Ihre Arbeit in den Betrieben ist hart und sie haben unglaublich viel gelernt. Besonders Marvin hat eigene Produkte geschaffen, die ihr auf den Fotos seht. James ist genauso fleißig, darf aber noch keine eigenen Metalltore o.ä. bauen, auch weil er die Geräte noch nicht hat.