Wir haben viel erreicht. Das Wichtigste: Die Kinder werden Anfang Januar – während ihrer langen Ferien – in unser home umziehen!
Der kurze Aufenthalt in Uganda in den Berliner Herbstferien war zwar anstrengend, aber auch sehr erfolgreich und – wie immer – sehr spannend und schön.
Mitgefahren ist dieses Mal unser Agandi Mitglied Samia Acimi, ihr Patenkind ist Joseph Ringamba.
Wir konnten ein Treffen mit dem Mayor (Distrikt Bürgermeister) eines größeren Einzugsgebietes zwischen Entebbe und Kampala arrangieren! Das offizielle Treffen fand im Büro des Chairman (Dorfvorsteher) von Nalugala statt. Teilnehmer waren der Mayor, der Chairman, Lillian (bei der die Kinder noch offiziell gemeldet sind), ein Protokollant, sowie der Vorsitzende unseres Partnervereins „Spa of hope“, James Kazooba und ich als Vertreterin des Vereins „Agandi“. Dieses Treffen war von grundlegender Bedeutung, da unser home „staatlich anerkannt“ sein muss. Es fanden tatsächlich Schließungen nicht gemeldeter homes in der letzten Zeit statt. Der Mayor – dem die Entscheidung zur Genehmigung obliegt – hörte zu, stellte Fragen, hatte aber im Vorfeld das home schon besichtigt und die Genehmigung war nur noch eine formale Angelegenheit, denn er war von unserer Arbeit und unseren Plänen sehr angetan.
Als offiziellen Umzugstermin für die Kinder legten wir den 07.01.2019 fest. Zu dieser Zeit wird auch die Zuständigkeit für die Kinder von Lillian auf den Verein Spa of hope übertragen. Die Kinder haben ab dem 07.01. noch drei Wochen Ferien, bevor das neue Schuljahr beginnt. So können sie sich gut in die neue Umgebung eingewöhnen.
Ein weiteres wichtiges Treffen fand mit unserer neuen Sozialarbeiterin Patience Sabano statt. Sie wird Hauptverantwortliche in der Betreuung unserer 22 Kinder im home sein. Sie besitzt hierfür genau passende Qualifikationen: Zunächst studierte sie „Business Administration/ Diploma“, nachfolgend „Bachelors of Social Work and Social Administration“. Sie wird also neben der Kinderbetreuung auch die Verwaltung/Buchhaltung unseres homes übernehmen. Sie hat eine umfassende Bewerbung mit allen Schul- und Studienabschlüssen bei uns eingereicht und wir haben mit ihr einen Arbeitsvertrag englisch/deutsch geschlossen, der alle üblichen Punkte sowie eine ausführliche Arbeitsplatzbeschreibung enthält. Patience Sabano arbeitet derzeit noch als „Child development Officer“ mit der anglikanischen Kirche Uganda als Träger. Sie ist also nicht arbeitslos (wie viele Akademiker in Uganda), sondern wurde von uns abgeworben. Sie erhält derzeit einen monatlichen Arbeitslohn von 1 Million ugs (uganda shilling). Das entspricht ca. 240 €. Für das global angeschlossene Uganda ist auch diese Summe sehr niedrig, aber sie ist im landesinternen Vergleich vertretbar. Wir werden ihr die gleiche Summe zahlen, zusätzlich wohnt und isst sie frei im home. Ihre Arbeitswoche wird 6 Tage umfassen (landesüblich). Die Arbeitsstunden sind im Vertrag nicht definiert, hier übertragen wir keine mitteleuropäischen Regelungen sondern verfahren landesüblich, was für P. Sabano heißen wird, vergleichsweise wenig zu tun zu haben. So sind die Kinder in der Schulzeit von ca. 7.30 Uhr bis 15.30 Uhr außer Haus. (Ausnahme: Krankheit).
Zum Vergleich: In ihrer bisherigen Arbeitsstelle besucht sie arme bzw. problematische Familien in ländlichen Distrikten in Mittel/Norduganda um sie zu beraten, sich ein Bild zu machen und danach Protokolle, Einschätzungen und Hilfepläne zu erstellen. Konkret sieht es etwa so aus: Aufbruch 5-6 Uhr morgens. Eine mehrstündige Tour mit bodas und Autos über Schlaglochpisten (ohne Asphalt), bei Regen kaum passierbar. Annäherung an betreffende Familie. Aufenthalt dort 2-3 Stunden. Rückfahrt. Administrative Aufgaben: ca. ab 21 Uhr….Unmöglich, hier Vergleiche zu einem europäischen System bzw. einer europäischen Arbeitszeitregelung zu ziehen. Das gilt für sämtliche Arbeitsbereiche – gerade in der Landwirtschaft, im Handel….ist ein 18 Stunden Tag nicht ungewöhnlich. Patience Sabano ist sehr glücklich über ihren künftigen Arbeitsplatz im home! 
Neben ihr werden auch Robinah (Haus/Gartenpflege), eine Köchin und ein guard (Wachmann) (beide noch einzustellen) im home arbeiten.
Aufgrund einer weiteren glücklichen Begegnung wird unser Verein Agandi e.V. in der Lage sein, den vereinbarten Lohn an P. Sabano und alle anderen Kosten zu tragen. Vorangegangen waren Überlegungen, wie wir künftig das zwar reduzierte Schulgeld, jedoch auch den Transport vom und zum home sowie sämtliche Kosten für das home stemmen sollten. Deshalb machten wir uns auf die Suche nach einer anderen, näher gelegenen primary school. Zunächst schien das aussichtslos, doch dann kam die „Rettung“ in Gestalt des Mayors! Er kennt sich natürlich in seinem Distrikt sehr gut aus und empfahl uns die „charish-school“. Diese Schule liegt versteckt, ca. 4 km vom home entfernt und normalerweise nicht zu finden. Wir besuchten diese Schule und waren überrascht, wie gut organisiert und vor Allem finanziert sie ist und deshalb für unsere – ab Februar noch 13 primary school Kinder- passt. Diese entlegene Schule wurde 2004 mit Hilfe einer amerikanischen Organisation mit dem Schwerpunkt auf HIV positive Kinder gegründet. Im Laufe der Jahre sind eine australische und eine britische Organisation in die Finanzierung der Schule mit eingestiegen. Inzwischen ist der überwiegende Teil der Kinder nicht HIV positiv. Die finanziellen Unterstützungen ermöglichen wesentlich reduzierte Schulgeld-Beiträge und viel kleinere Klassen (bis zu 25 Kinder). Man kam mit uns gut ins Gespräch, die Gebäude und Klassen wurden uns gezeigt und mittlerweile ist die Aufnahme unserer Kinder zugesagt! Wir werden nach Möglichkeit einen Kleintransporter-Fahrer finden, der die Kinder zu einem akzeptablen Preis zur Schule bringt und abholt.
Es bleibt noch die Frage, wie hoch das Schulgeld (ohne Internat!) für die Jovens sec. school ausfallen wird, dies werden wir in nächster Zeit in Erfahrung bringen. Von dieser Schule erreichen die Kinder das home gut zu Fuß, Transportkosten fallen also weg.
Wir haben die Kinder bei den Ende Oktober stattfindenden visitation days besucht, sind mit einigen zum home gelaufen, haben sie zu mir nach Hause eingeladen, sind mit ihnen zum Markt gegangen um Kleidung/ Schuhe zu kaufen.
Bedanken möchten wir uns noch einmal bei allen Mitgliedern, Paten und Sponsoren, die unser Projekt für die Kinder möglich machen! So auch bei Stefanie und Julien Peitz, die anlässlich ihrer Hochzeit für Agandi Spenden gesammelt haben.
Wir hoffen, dass der Umzug der Kinder ohne Probleme verlaufen wird. Das home wird zunächst eine Grundausstattung besitzen. Nur wenige Sport- und Beschäftigungsmaterialien werden vorhanden sein, mit der Zeit soll Einiges für die Bereiche Sport, Kunst/ Handwerk, Musik, Gartenbau angeschafft werden. Ganz wichtig werden auch die Anschaffungen eines großen Wassertanks und einer solar- Anlage sein um hier auf Dauer die Betriebskosten zu senken. Für diese Anlagen ist zur Zeit nicht das nötige Geld vorhanden. Deshalb bitten wir die Sponsoren nochmals um großzügige Spenden!
Wir freuen uns über Jeden von Euch/Ihnen, der sich entschließt, unsere Kinder zu besuchen! 
Herzliche Grüße,
Brigitte Kazooba