Liebe Agandi Mitglieder und Freunde des Vereins!
Nach 2 Monaten in Uganda bin ich wieder zurück in Berlin.
Die Eindrücke aus dieser Zeit sind vielfältig und überwältigend.
Wir hatten euch geschrieben, dass die Herkünfte der Kinder eindeutig geklärt werden mussten,damit sie im home leben dürfen. Das ist geschehen. Bei den Recherchen hat sich ergeben, dass einige unserer Kinder keine Vollwaisen sind. Diese Kinder haben entweder noch eine Mutter oder einen Vater. Aber alle kommen aus ärmsten Verhältnissen. Keiner dieser direkten Verwandten ist in der Lage, für das Kind eine Schulbildung zu bezahlen.
Anfang August haben wir eine Eltern- bzw. Verwandten Versammlung einberufen. Das war schwierig. Zwar wollten alle kommen, hatten aber teilweise nicht das Geld für ihren Transport. Es gelang uns, ihnen das Transportgeld zukommen zu lassen und die Versammlung konnte stattfinden.
Die wichtigste Übereinkunft war, dass die Kinder die Ferien bei ihrem Elternteil bzw. Guardian (Schwester, Tante….) verbringen.
In den 3-wöchigen Septemberferien haben wir die Kinder dort überraschend besucht. Was ich da erlebt/gesehen habe, ist nicht zu beschreiben sondern über Bilder zu vermitteln. Alle leben in Slums (aus unserer Sicht) und sind (fast) ohne Geld/ Konsumgüter. Sie bauen auf kleinen Feldern etwas an und leben von der Subsistenzwirtschaft oder von mildtätigen Nachbarn.
Ich habe das alles mit beeindruckenden Fotos dokumentiert, die ich euch gerne zeigen möchte.
Die Bilder, die ihr sehen werdet, sind anrührend, machen betroffen. Die Paten erhalten so ein wesentlich komplexeres Bild von ihrem Patenkind. Auch möchte ich euch gerne individuell informieren. Ihr werdet viele Fragen haben, wenn ihr die Bilder gesehen habt. Zu diesem Treffen möchte ich den Paten auch die aktuellen Zeugnisse und Briefe der Kinder mitbringen. Wer nicht kommen kann, erhält dieses natürlich per Post.
Dass die Kinder euch mit „Mama“ und „Daddy“ ansprechen, ist landesüblich und geschieht immer gegenüber Älteren, zu denen man eine besondere Beziehung hat. Ich bin für alle „Mama Bridget“.
Das, was Lillian in den sehr kurzen Biographien geschrieben hat, enthält jeweils einen wahren Kern. Sie hat es nie böse gemeint, sondern hatte die Befürchtung, dass Agandi nur Vollwaisen aufnimmt.
In unserer Satzung von 2012 steht:
“….Waisenkinder und Kinder aus armen Familien in Uganda“. Genauso trifft es jetzt auch zu.
8 unserer Kinder haben eine Mutter, einen Vater haben 6 Kinder. 9 Kinder haben keinen Elternteil mehr.
Seit September haben wir zwei neue Mädchen, beide 8 Jahre alt. Sie haben Mütter und kommen aus der Umgebung. Sie brauchen also keinen Schlafplatz im home, sondern können nach der essen und sonntags an unserer neu gegründeten Trommel- und Tanz AG teilzunehmen! Diese AG ist phantastisch und ich habe schon nach den ersten 3 Übungsstunden ein tolles Video aufnehmen können, was ihr natürlich auch zu sehen bekommt.
Zum täglichen Zusammenleben im home mit zu wenig Personal, zum Ausbau, zur Instandhaltung des homes gibt es viel zu sagen, viele Bilder.
Es gibt Probleme (hauptsächlich finanzieller Art), aber auch viel Positives zu berichten. Die Kinder sind absolut glücklich, dort zu sein.
Den genauen Termin unseres Treffens mit spannender power point, Fragen/Gesprächen, Getränken und snacks teilen wir euch noch mit. Er wird im November sein, möglichst an einem Freitag gegen 18 Uhr.
Vom Schulleiter des Schulzentrums Edith-Stein in der Greifswalder Str. habe ich die Zusage erhalten, unser Treffen in der Aula stattfinden zu lassen! Das ist großartig. Es liegt zentral und ist sehr schön (Gründerzeit/Jugendstil).
Bitte nehmt euch die Teilnahme vor!
Herzliche Grüße und bis bald,
Brigitte Kazooba
Berlin, September 2019